Aufgabe der Übersetzer im Unternehmensumfeld ist die idiomatisch einwandfreie Übertragung und exakte Formulierung von Wirtschaftstexten in der Zielsprache. Übersetzer leisten Präzisionsarbeit und setzen damit den Fachmann in die Lage, sich über den neuesten Stand von Wirtschaft, Forschung und Technik in aller Welt zu informieren.

Sie sorgen dafür, dass Werbetexte auch in der Zielsprache werbewirksam bleiben, Vertragstexte eindeutig übersetzt werden und fremdsprachliche Texte nichts von ihrer Substanz verlieren.

Übersetzer verfügen über einen guten Bildungsstand. Sie verfügen über einen umfangreichen Wortschatz in der Fremdsprache und haben die Fähigkeit, einen stilreinen, druckreifen deutschen und fremdsprachlichen Text zu schreiben.1

Übersetzer sind im Fremdsprachenbereich Ansprechpartner für das Management bei allen Kontakten, Verhandlungen und Verträgen mit ausländischen Geschäftspartnern des Unternehmens. Vielfach arbeiten sie im Ausland selbstständig.

Oft ist es gar nicht so einfach, die Aufgabengebiete von Übersetzern und Fremdsprachenkorrespondenten in einem Unternehmen zu unterscheiden. Generell tragen Übersetzer mehr Verantwortung und arbeiten selbständiger. Ihre Aufgaben sind komplexer, und sie sind an größeren und schwierigeren Projekten beteiligt.

 

[1] Quelle: DIHK "Staatlich anerkannter Übersetzer"

Weitere Anforderungen und Ausbildungsinhalte

Selbstverständlich wird auch bei der Übersetzerausbildung nicht nur reine Prüfungsvorbereitung vermittelt, obwohl der Schwierigkeitsgrad der Übersetzerprüfung fachbezogen Hochschulniveau erreicht und die Prüfungsvorbereitung dadurch zwangsläufig einen größeren Raum einnimmt.

Leicht ist es nicht, diesen Stoff innerhalb nur eines Jahres nach der Korrespondentenausbildung zu vermitteln. Trotzdem schafften in den vergangenen Jahren ca. 70 - 80 % unserer Absolventen diese Prüfung in beiden Sprachen (Englisch und Französisch). Und aus verschiedenen Prüfungsjahrgängen wurden Teilnehmer von der IHK Düsseldorf als Prüfungsbeste des Jahrgangs ausgezeichnet.

Voraussetzung dafür ist natürlich eine gute sprachliche Grundlage schon bei Beginn der Ausbildung. Darüberhinaus zahlt sich die umfassende Wissensvermittlung bei der Korrespondentenausbildung aus. So kann auf die Einzelheiten über kaufmännische, wirtschaftliche und aktuelle wirtschaftspolitische und landeskundliche Themen aufgebaut und Detailwissen gestärkt werden. Ständige Trainings am PC sowie der Einsatz von Terminologiesoftware und DTP sollen auf berufliche Anforderungen vorbereiten.

Um den starken beruflichen Veränderungen und den Entwicklungen im Berufsbild der Fremdsprachenkorrespondenten Rechnung zu tragen, haben die Industrie- und Handelskammern die Aufgabenstellung in der Prüfung immer wieder angepaßt.

Statt wie früher überwiegend schematische Fertigkeiten der fremdsprachlichen Korrespondenz zu prüfen, beziehen sich die heutigen Prüfungen mehr auf das Übersetzen allgemeiner, wirtschaftsbezogener Texte. Dadurch wird automatisch wirtschaftliches Hintergrundwissen abgefragt, und die Prüfung gewinnt an Aktualität. Außerdem werden so die Prüfungsanforderungen an die gestiegenen Anforderungen an das Qualifikationsprofil der Bewerber angepaßt.

So kommt jetzt neu die Erstellung eines Protokolls nach einem in der Fremdsprache vorgetragenen Text und im mündlichen Bereich das Telefonat hinzu. Diese beiden neuen Prüfungsteile unterstreichen, wie aktuell die Qualifikation auch im kommunikativen Bereich ist.

 

Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil:

Schriftliche Prüfung:

  • Zusammenfassung/Protokoll eines vorgelesenen fremdsprachigen Textes
  • Übersetzung eines wirtschaftsbezogenen fremdsprachigen Textes ins Deutsche
  • Übersetzung eines wirtschaftsbezogenen deutschen Textes in die Fremdsprache
  • Anfertigen von zwei Geschäftsbriefen in der Fremdsprache

Mündliche Prüfung:

  • Ein Gespräch von ca. 15 Minuten in der Fremdsprache über persönliche und berufliche Interessensgebiete des Teilnehmers. Gleichzeitig werden fachliche Begriffe aus der Außenhandelspraxis abgefragt.
  • Geschäftstelefonat nach einem zuvor in Deutsch vorgegebenen Sachverhalt.

Neben den "klassischen" beruflichen Aufgaben, die auch von Fremdsprachenkorrespondenten erfüllt werden, kommen den Übersetzern zusätzlich bestimmte Aufgabenfelder zu, für die sie mit ihren starken fremdsprachlichen Fertigkeiten besonders geeignet sind: das Übersetzen schwieriger, teilweise wirtschaftsbezogener Texte in die eigene und die Fremdsprache, beispielsweise Firmenberichte, Präsentationen, Verträge, Werbung, Handbücher und technische Anleitungen.

Klar: Schreibkram gibt es in jeder Firma zu erledigen, auch für die Fremdsprachenkorrespondenten. Die Übersetzer können daher durchaus in den selben Firmen arbeiten. Allerdings erfüllen sie dort auch die Aufgaben, denen die Korrespondenten nicht gewachsen sind bzw. für die sie nicht die Verantwortung übernehmen würden. Dazu kommen noch Arbeitsstellen, die von Anfang an Spitzenleistungen in Sprache und Organisation verlangen und an die man nur mit der Übersetzerausbildung sprachlich heranreicht (Dienstleistungsfirmen wie internationale Unternehmensberatungen, Anwaltskanzleien oder Institutionen wie die UNO und das Auswärtige Amt für Stellen im gehobenen diplomatischen Dienst).

Dazu kommen Aufgaben wie mündliche Assistenz bei Vertragsverhandlungen, Firmenpräsentationen, Konferenzen. Diese Aufgaben berühren zum Teil schon sehr stark den Bereich des Dolmetschers. (Doch werden für diese Aufgaben heute Übersetzer beschäftigt, die den häufiger gefragten schriftlichen Bereich mit abdecken können - reine Dolmetscher mit ihrer starken, nur auf das Mündliche ausgerichteten Spezialisierung werden nur in wenigen Bereichen eingesetzt, z. B. in Parlamenten und beim Fernsehen und Radio.)

Die "Vorbildung" des Staatlich anerkannten Übersetzers durch die Ausbildung zum Fremdsprachenkorrespondenten ist somit von großer Bedeutung. In der Korrespondentenausbildung finden sich alle praktischen Bereiche des Hintergrundwissens, die das Fundament bilden für die spätere Spezialisierung in der wirtschaftsbezogenen Sprache.

Nach der neuen Prüfungsordnung der Industrie- und Handelskammern, die im Laufe der kommenden Monate umgesetzt wird, sieht die Übersetzerprüfung in Zukunft wie folgt aus:

Die Übersetzerprüfung wird z. B. von der IHK Düsseldorf durchgeführt. Die Aufgabenstellung erfolgt durch den DIHK, Korrektur der Arbeiten wird von der IHK Düsseldorf geleistet, und ebenso die mündliche Prüfung. Zentrale Elemente aus dem Wissensgebiet der Korrespondentenausbildung finden sich bei der Übersetzerprüfung wieder.

Unser Institut bereitet deshalb im Anschluss an die Ausbildung zu Fremdsprachenkorrespondenten auf diese Übersetzerprüfung vor.

 

Die Prüfung für den Übersetzer umfasst folgende Teile:

Schriftliche Prüfung:

  • Übersetzen zweier deutscher Texte in die Fremdsprache
  • Übersetzen zweier Texte aus der Fremdsprache ins Deutsche
  • Schriftliche Ausarbeitung eines Aufsatzes in der Fremdsprache

Die zu übersetzenden Texte unterscheiden sich jeweils in Thema und Stil und beziehen sich auf wirtschaftliche Themen. Für den Aufsatz werden drei Themen zur Wahl gestellt.

Mündliche Prüfung:

  • Gespräch in der Fremdsprache über wirtschaftliche/landeskundliche Themen
  • Mündliche Übersetzung zweier Texte ins Deutsche
  • Mündliche Übersetzung zweier Texte in die Fremdsprache

Auch hier handelt es sich jeweils um zwei Texte, die sich in Stil und Thema unterscheiden.

Fremdsprachenkorrespondenten sind vorwiegend in der Außenwirtschaft (Import/Export) tätig und mit der Bearbeitung fremdsprachlicher Korrespondenz sowie wirtschaftsbezogenen Texten betraut. Sie werden außerdem als Sprachmittler eingesetzt (Sekretariat, Empfang, Messen, Kundenbesuche, Touristik) und stehen so im unmittelbaren Kontakt mit den Kunden der Firma.

Fremdsprachenkorrespondenten besitzen solide Kenntnisse der wirtschaftlichen und politischen, geografischen und kulturellen Verhältnisse des eigenen wie des Landes der Zielsprache. Sie verfügen in der Muttersprache sowie in der Zielsprache über sichere Kenntnisse der Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung und beherrschen den Fachwortschatz.

Sie können selbständig Geschäftsbriefe in der Fremdsprache abfassen und Briefe umfangreicheren und schwierigeren Inhalts nach gegebenen Stichworten formulieren. Ihr Fachwortschatz befähigt sie, in der Fremdsprache geschäftsbezogene Gespräche zu führen. Sie können kaufmännische Zusammenhänge - insbesondere aus der Außenhandelspraxis - erfassen und darüber in der Fremdsprache sprechen, sie verstehen wirtschaftsbezogene Texte der ausländischen Tagespresse und können diese mit eigenen Worten in der Fremdsprache wiedergeben.1

 

[1] Quelle: DIHT "Fremdsprachenkorrespondent"

 

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  • Was muss ein Fremdsprachenkorrespondent wissen und welche Aufgaben übernimmt er?
  • Wo kann man den Beruf ausüben, und
  • welche Verdienstmöglichkeiten hat man?
  • Welche Aufgaben muss man in der Prüfung erfüllen?
  • Welche Besonderheiten berücksichtigt die Ausbildung noch?
  • Kein Mathe

    Warum schreiben wir immer "es geht auch ohne Mathe"? Kurz gesagt: weil wir Berufsfachschule für Sprachenberufe sind. Eine genauere Erklärung dazu finden Sie in diesem Artikel.